Transfusion GFP

Gefrorenes Frischplasma (GFP) stellt ein Gerinnungstherapeutikum dar. Es wird eingesetzt, um bestimmte Gerinungsstörungen zu verbessern. Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass die meisten der im Folgenden genannten Indikationen zwar auf jahrzehntelanger klinischer Erfahrung, kaum aber auf wissenschaftlichen Studien beruhen.

GFP wird meist dann eingesetzt, wenn alle Gerinnungsfaktoren gemeinsam benötigt werden, z.B. bei

  • Plasmaersatz bei Massivblutungen
  • Blutungen bei schweren Leberparenchymstörungen (z. B. Lebercirrhose)
  • Blutungen bei Verbrauchskoagulopathie (DIC)
  • Substitution von FV oder F XI (hier gibt es keine spezifischen, in Deutschland zugelassenen Einzelfaktor-Konzentrate)
  • Plasmaaustausch bei thrombotisch-thrombozytopenischer Purpura (TTP)

Nicht indiziert ist GFP

  • bei schweren Leberparenchymstörungen (z. B. akuten Leberversagen) ohne Blutungskomplikationen
  • bei Verbrauchskoagulopathie ohne Blutungen
  • als primärer Volumenersatz
  • zur Unterstützung einer parenteralen Ernährung
  • zur Substitution von Immunglobulinen
  • zur Antagonisierung von Cumarinen
  • bei Mangelzustände von Gerinnungsfaktoren, die mit spezifischen Gerinnungskonzentraten wirksamer und verträglicher behandelt werden können, z. B. Hämophilie A oder B