Ein 73-jähriger Patient, bei dem vor 2 Jahren eine chronisch lymphatische Leukämie (CLL) diagnostiziert worden war, hat seit Diagnosestellung ambulant 8 Thrombozytenkonzentrate und 6 Erythrozytenkonzentrate erhalten. Alle Blutkomponenten wurden bisher problemlos vertragen, Nebenwirkungen traten nicht auf.

Ca. 30 Minuten nach Beginn der Transfusion des 9ten Thrombozytenkonzentrates läutet der Patient nach einem Mitarbeiter des Pflegedienstes. Er berichtet über ein seit einigen Minuten bestehendes „Fröstelgefühl“ sowie eine ausgeprägte Übelkeit und plötzlich einsetzende Kopfschmerzen. Während des Gespräches setzt heftiger Schüttelforst ein, verbunden mit einem ausgeprägten Angstgefühl des Patienten. Die Transfusion wird sofort abgebrochen und die Vitalzeichen gemessen. Der Blutdruck beträgt 165/90, die Herzfrequenz 116/min. Die Atmung ist unauffällig; ein Exanthem findet sich nicht. Eine Messung der Körpertemperatur ergibt 38,6°C. Die Symptome bestehen auch nach 5 Minuten in ungeminderter Heftigkeit, eine Abnahme ist nicht erkennbar.

Was könnte passiert sein?

Welche therapeutischen Maßnahmen ergreifen Sie?

Hinweis: Diskussion und Auflösung des „Interessanten Falls“ erfolgen ausschließlich in der Präsenzvorlesung „Transfusionsmedizin“ (Vorlesungsverzeichnis Universitätsklinikum Würzburg, Studiengang Humanmedizin, Veranstaltung Nr. 03360500).