Intubation

Ein 67-jähriger Patient mit schwerer, ausgeprägter Leberzirrhose auf dem Boden einer chronischen Hepatitis C weist seit Jahren ausgeprägte Ösophagusvarizen auf, die immer wieder ligiert werden müssen. An einem Sonntag Abend wird der Patient mit einer massiven Haematemesis, tachykard (140/min) und kaltschweißig vom Rettungsdienst in die Klinik gebracht. Der Blutdruck beträgt 90/60 mmHg. Das aktuelle Notfall-Labor ergibt folgende Werte:

Hb 7,3 mg/dl      Leukozyten 9500/µl      Thrombozyten 55 000/µl      INR 2,1      PTT 36 sec

Bei der Gastroskopie findet sich eine ausgeprägte Blutung aus den Ösphagusvarizen, die endoskopisch jedoch erfolgreich gestillt werden kann.

Der Patient erhält

  • 4 Erythroyztenkonzentrate (zum Ausgleich der Blutungsanämie) sowie danach
  • 6 Gefrorene Frischplasmen (zum Ausgleich der Gerinnungsstörung)

Während der Transfusion des 6ten Plasmas verschlechtert sich die pulmonale Situation des Patienten plötzlich rapide. Er wird rasch tachypnoisch (35 Atemzüge/min) und der Blutdruck sinkt auf 80/40 mmHg. Innerhalb von Minuten wird der Patient ateminsuffizient und muss intubiert und beatmet werden. Das Röntgenbild (welches bisher wegen der Notfall-Gastroskopie noch nicht durchgeführt worden war) zeigt eine homogene Verschattung beider Lungenflügel.

Was könnte passiert sein?

Was ist diagnostisch und therapeutisch zu veranlassen?

Hinweis: Diskussion und Auflösung des „Interessanten Falls“ erfolgen ausschließlich in der Präsenzvorlesung „Transfusionsmedizin“ (Vorlesungsverzeichnis Universitätsklinikum Würzburg, Studiengang Humanmedizin, Veranstaltung Nr. 03360500).