Bei der Berechnung der Dosierung von Gefrorenem Frischplasma (GFP) müssen zwei Faustregeln beachtet werden:

1 ml GFP enthält ca. 1 Einheit (E) aller Gerinnungsfaktoren (also 1 E F VIII, 1 E F IX, 1 E F XIII usw).

Die Gabe 1 Einheit (E) eines Gerinnungsfaktors pro kg Körpergewicht erhöht den Blutspiegel um ca. 1%.
Vergleichbares gilt für den Quick-Wert: 1 ml Plasma pro kg Körpergewicht erhöht den Quick-Wert um ca. 1%.

Beispielrechnung:
Will man mit Gefrorenem Plasma (GFP) den Quickwert einer/eines 70 kg schweren Patientin/Patienten von 20% auf 60% anheben, so benötigt man ca. 70 x 40 ml Plasma (= 2800 ml = ca. 14 GFP).

Mit anderen Worten:
Wenn man mit GFP echte Effekte auf die Gerinnung erreichen will, muss man viel GFP geben. Es macht wenig Sinn, 1 oder 2 GFP zu transfundieren, um „die Gerinnung zu stabilisieren“. Damit erreicht man nur minimale Effekte auf die Gerinnung. Hinzu kommt, dass in solchen Fällen GFP ausreichend schnell verabreicht werden muss (ca. 30-50 ml/min.). Die rasche Gabe von vielen GFP funktioniert allerdings nur, wenn man den Patienten damit nicht mit Volumen überlastet – man will ja auch kein Lungenödem riskieren.