Aktivierte Thrombozyten (elektronenmikroskopische Aufnahme)

Ein 14-jähriger Patient stellt sich bei Ihnen wegen eines zunehmend progredienten „Ausschlags“ im Bereich beider Unterschenkel vor. Die Inspektion ergibt, dass es sich hierbei um Petechien handelt, die sich zuzüglich an der Gingiva des Patienten nachweisen lassen. Im Blutbild fällt eine Thrombozytopenie von 15 000 Thrombozyten/µl auf, alle anderen Laborparameter inclusive Hb-Wert und Leukozytenkonzentration befinden sich im Normbereich.

Der Blutausstrich zeigt mit Ausnahme der Thrombozytopenie und einiger weniger vergrößerter Thrombozyten keine Auffälligkeiten. Die abdominelle Sonographie ergibt einen unauffälligen Befund bei normal großer und unauffällig strukturierter Leber und Milz. Anamnestisch gibt der Patient an, er habe vor ca. 14 Tagen Fieber bis 39,5 °C und Husten gehabt, was jedoch inzwischen wieder verschwunden sei.

Für die weitere Behandlung müssen nun folgende Entscheidungen getroffen werden bzw. folgende Fragen geklärt werden:

a) Welche Verdachtsdiagnose ist am wahrscheinlichsten?

b) Sollte man den Patienten möglichst rasch mit Thrombozyten transfundieren, um einer weiteren Blutungsneigung vorzubeugen?

c) Falls ja, welche Art von Thrombozytenkonzentraten sollte man wählen und wie viele sollten transfundiert werden?

Wie entscheiden Sie?

Hinweis: Diskussion und Auflösung des „Interessanten Falls“ erfolgen ausschließlich in der Präsenzvorlesung „Transfusionsmedizin“ (Vorlesungsverzeichnis Universitätsklinikum Würzburg, Studiengang Humanmedizin, Veranstaltung Nr. 03360500).