Eine 27-jährige Patientin wird nach einem schweren Autounfall in die Nothilfe des nächst gelegenen Krankenhauses eingeliefert. Die Diagnose ergibt neben einer Beckenfraktur eine Leberruptur mit ausgeprägter Blutung in die Bauchhöhle. Das Abdomen der Patientin wird noch in der Nothilfe eröffnet und die rupturierte Leber übernäht.

Präoperativ wurde die Blutgruppe der Patientin mit A Rh-negativ (Ccddee) bestimmt. Im Rahmen der Erstversorgung erhielt die Patientin insgesamt 10 Erythrozytenkonzentrate der Blutgruppe A Rh-negativ (ccddee), 10 Erythrozytenkonzentrate der Blutgruppe A Rh positiv (CcD.ee) sowie 15 GFP der Blutgruppe A. Darüber hinaus wurden 2 Thrombozytenkonzentrate transfundiert, von denen eines die Blutgruppe A Rh-negativ, das andere die Blutgruppe A Rh-positiv aufwies. Die Patientin überlebt und kann 6 Wochen danach nach Hause entlassen werden.

2 Jahre später wird die Patientin wegen eines Abortes in der 20ten Schwangerschaftswoche in das gleiche Krankenhaus aufgenommen. Bei der gynäkologischen Untersuchung findet sich keine sichere Ursache des Abortes. Allerdings fällt im immunhämatologischen Labor ein irregulärer Antikörper im Serum der Patientin auf.

Worauf ist der Abort vermutlich zurückzuführen?

Hinweis: Diskussion und Auflösung des „Interessanten Falls“ erfolgen ausschließlich in der Präsenzvorlesung „Transfusionsmedizin“ (Vorlesungsverzeichnis Universitätsklinikum Würzburg, Studiengang Humanmedizin, Veranstaltung Nr. 03360500).